Vom Altpapier zum hochwertigen Recyclingpapier: Ein detaillierter Einblick
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I Sammeln und Sortieren
II Zerfasern und Deinken
III Strahlendes Weiß
IV Zuführung von Frischfaser
V Vom Altpapier zu neuem Papier
VI Richtig recyceln
VII Gut zu wissen
Viele Schritte und ein durchaus komplexer technischer Vorgang sind notwendig, um aus dem Sammelsurium von Altpapier qualitativ hochwertiges Recyclingpapier zu fertigen. Sehen wir uns den Vorgang einmal genauer an:
Sammeln und Sortieren
Das Sammeln von Altpapier birgt seine Tücken, denn nicht jeder und jede ist beispielsweise informiert darüber, was eigentlich in die blaue Tonne darf. Hygienepapier, gebrauchte Pizzakartons oder thermobedruckte Kassenzettel sind eigentlich tabu, landen jedoch noch viel zu häufig im Altpapier. Der Großteil des Altpapiers stammt jedoch ohnehin von Handelsunternehmen, Druckereien oder Gewerbebetrieben, in denen Verpackungen oder Druckerzeugnisse anfallen.
Eine Vorabsortierung ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Qualitäten demzufolge unbedingt notwendig. Zu stark verunreinigtes Material, z. B. aufgrund von nicht deinkbaren Druckfarben, ist ebenso unbrauchbar wie Verbundmaterial. Durchgefärbtes Papier lässt sich nunmehr für die Herstellung von Verpackungen aufbereiten.
Bei diesem Schritt fallen bereits etwa 20 % der Altpapiermenge weg. Das Recyclingunternehmen trennt darüber hinaus im ersten Schritt braune oder dunkle Kartons von (weißen) grafischen Papieren und filtert zudem erste Fremdstoffe wie Heftklammern oder Plastikfolien heraus.
Zerfasern und Deinken
Das sortenreine Papier wird anschließend in einem sogenannten Pulper zerfasert: Die Primäraufgabe besteht darin, pumpfähiges Material zu erhalten, dabei jedoch Fremdstoffe wie Sand oder klebende Bestandteile möglichst wenig zu zerkleinern. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt nochmals herausgefiltert.
Nun geht es ans Deinken, also dem Herauswaschen von Druckfarbe. Für weiße Papierqualitäten ist dies naturgemäß unabdingbar. Hierfür stehen mehrere Verfahren zur Verfügung, die sich je nach gewünschtem Papierendprodukt unterscheiden. Beim Flotations-Prozess wird, vereinfacht zusammengefasst, das Bindemittel zwischen Faser und Druckfarbe mit Natronlauge oder anderen Tensiden aufgeweicht. Die Fasern quellen dabei auf, die Farbpartikel platzen ab und können mit dem entstehenden Schaum auf der Oberfläche abgeschöpft werden.
Strahlendes Weiß
Um tatsächlich hochweißes Recyclingpapier zu erhalten, können die aufbereiteten Fasern mit Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid gebleicht werden. Dies widerspricht zwar dem Umweltschutzgedanken, ist aber für manche Sorten notwendig. Auch mit Füllstoffen wie Kreide kann der Weißegrad eines Recyclingpapiers erhöht werden. Viele Papierhersteller verwenden mitunter wenig bedrucktes Altpapier, wie beispielsweise Umschläge, und vermeiden damit das energieintensive Deinken.
Zuführung von Frischfaser
Dieser eben beschriebene Recyclingvorgang lässt sich mehrfach wiederholen, allerdings klaffen hier konkrete Angaben über die Häufigkeit weit auseinander. Einig ist man sich, dass die Fasern durch den chemischen und mechanischen Vorgang im Recyclingprozess kürzer und instabiler werden. Sie lassen sich also viele Male, jedoch nicht unendlich oft recyceln. Um dennoch stabile Papierbogen herzustellen, ist die Zuführung von Frischfasern oftmals notwendig; die Menge hängt von der verarbeiteten Altpapierqualität sowie von der erwünschten Papierqualität ab.
Vom Altpapier zu neuem Papier
Der weitere Vorgang entspricht der »normalen« Papierherstellung: Der Papierbrei wird gepresst, getrocknet, geleimt und geglättet. Natürlich ist es auch möglich, gestrichenes Recyclingpapier zu fertigen – hierbei kann mittels verschiedener Streichverfahren die Oberfläche gestaltet werden. Anschließend wird das Papier entweder auf Rolle oder in Bogen zur Verfügung gestellt.
Richtig recyceln
Ab in den Gelben Sack
Coffee-to-go-Becher, Verbundmaterialien wie Getränkekartons, gebrauchte Pizzakartons oder Pappschalen von Lebensmitteln wie Lasagne oder Fisch.
Ab in die blaue Tonne
Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Bücher, Papiere, Kartons und Pappen aus Büros und Verwaltungen, Geschenkpapier und -karton (unbeschichtet), Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton.
Ab in den Restmüll
Tapeten, Wachs-, Paraffin-, Bitumen- und Ölpapiere, Thermopapier wie Kassenzettel oder Fahrkarten, Selbstdurchschreibpapier, nassfeste, fettdicht imprägnierte, geleimte Papiere und Pappen wie Plakate, Coffee-to-go-Becher, Hamburger-Verpackungen, Backpapier, Muffinförmchen oder Trinkhalme. Mit Kunststofflacken oder -folien hergestellte Lack-, Glacé- und Chromopapiere, Papiere mit Klebstoffanwendungen, die sich nicht leicht abtrennen lassen wie Haftnotizen, Adressetiketten, Selbstklebeverschlüsse bei Kuverts.
Gut zu wissen
Für die Klassifizierung von Altpapier gilt eine europaweite DIN-Norm (DIN EN 643). Hierin werden auch die Anteile verschiedener Altpapiersorten für ein Deinking-Verfahren genau definiert: Es muss sich um sortiertes grafisches Papier handeln, das mindestens zu 80 % aus Zeitungen und Illustrierten besteht. Druckprodukte, die für das Deinking ungeeignet sind, sind auf 1,5 % begrenzt. Etwas mehr als 40 % der Reststoffe eines Deinking-Verfahren (Füll- und Faserstoffe) werden anschließend beispielsweise bei der Herstellung von Ziegeln und Zement oder thermisch weiterverwertet.
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Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten: Ideal für verschiedene Druckprojekte wie Broschüren, Flyer und Geschäftsdrucksachen.
Zu Circleoffset Premium White - FSC®
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