Verpackungen im Ökokreislauf: Diverse Lösungsansätze
Das große Ziel: die Nachhaltigkeit von Verpackungen stärken. Diese Ansätze machen vieles richtig, setzen ihre eigenen Schwerpunkte und haben ganz eigene Hürden zu bewältigen:
Mehrweg – gut, aber nicht immer das Optimum: Hierzulande sind vor allem Getränke im Fokus, so schonen Glas- und PET-Flaschen durch mehrfache Verwendung die Ressourcen. Doch diese Variante kann sich je nach Voraussetzungen als uneffektiv herausstellen. Die Reinigung der Mehrwegverpackung zieht den Einsatz von Energie, Wasser und gegebenenfalls Chemikalien nach sich, außerdem fallen Transportwege an.
Ressourcenschonende Verpackungen: Möglichst geringer Einsatz von Materialien und Energie – dünnere Folien oder leichtgewichtiger Karton machen es möglich. Wichtig dabei: Die Funktionalität der Verpackung muss möglichst vollständig erhalten bleiben. Optimalerweise sollten Einstofflösungen den Vorzug vor Verbundverpackungen erhalten. Zur Erklärung: Einstoffverpackungen bestehen aus nur aus einem Rohstoff, Verbundlösungen aus mehreren Materialien. Letztere lassen sich nur schwer oder gar nicht in ihre einzelnen Komponenten zerlegen, was das Recycling erschwert.
Wiederverwertbarkeit als Basis der Kreislaufwirtschaft: Verpackungen sollen über das Recycling als Rohstoff in den Materialkreislauf gelangen. Hier sind vor allem die notwendigen Sortier- und Verwertungsinfrastrukturen für ein werkstoffliches Recycling gefragt. Wichtiger Aspekt: die Trennbarkeit der Verpackungen in ihre Komponenten.
Rezyklate zur Herstellung von Verpackungen: Damit der Materialkreislauf optimal funktioniert, sollen Packaging-Rezyklate für den Herstellungsprozess neuer Verpackungen eingesetzt werden. Das Problem: Bestimmte Verpackungen (z. B. in der Kosmetik oder Körperpflege) benötigen Rohstoffe von besonders hoher Qualität. Hier fehlen bislang Rezyklate in ausreichender Menge.
Biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe: Biobasierte Rohstoffe hinterlassen laut Umweltbundesamt einen ähnlich großen ökologischen Fußabdruck wie fossile Rohstoffe. Konventionelle fossilbasierte Kunststoffe setzen mehr klimawirksames CO2 frei. Biobasierte Kunststoffe haben dafür ein höheres Versauerungs- und Eutrophierungspotential sowie einen bestimmten Flächenbedarf. Biologisch abbaubare Verpackungen sieht das Umweltbundesamt ebenfalls nicht als vorteilhaft gegenüber konventionellen Verpackungen. Grund sind ihre fehlende Stabilität und Beständigkeit – am Ende bringt das Recycling des konventionellen Materials deutlich größere ökologische Vorteile.