Bioabbaubare Kunststoffe: Impulse aus der Politik entscheidend
Das sehen andere Experten, etwa vom Verband European Bioplastics (EUBP), nicht so. Für den Verband weisen die als Klimaneutral geltenden Biokunststoffe im Vergleich zu petrochemisch basierten Kunststoffen ökobilanzielle Vorteile auf, „vor allem durch die großen Einsparungen von CO2 bei Herstellung, Gebrauch und Entsorgung”, zitiert das Branchenportal EUWID.
Dazu erklärt Patrick Zimmermann, Mitglied der Geschäftsführung der FKuR Kunststoff GmbH: „Der größte Vorteil von Biokunststoffen ist sicher, dass sie teilweise oder überwiegend aus erneuerbaren beziehungsweise. nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.” Dies bringe es mit sich, dass die Biokunststoffe nur genau die Menge an CO2 emittieren, die sie während des Wachstums aufgenommen haben.
Allerdings könnte die europäische Biokunststoffindustrie abgehängt werden, unter anderem durch die Einwegkunststoffrichtlinie SUPD (Single-Use Plastic Directive) der EU, da hier unter den Begriff „Kunststoffe” auch die Biokunststoffe fallen. Durch sie würden Biokunststoffe als solche nicht anerkannt, was wichtige Anreize unterbinde.
Deshalb lautet die Forderung Zimmermanns: „Damit Biokunststoffe aber ihr volles wirtschaftliches und ökologisches Potenzial entfalten können, ist ein unterstützender gesetzlicher Rahmen erforderlich, der den Markt für biobasierte und kompostierbare Produkte besser fördert.”
Hier schließt sich der Kreis: Das vom Bundesministerium geförderte BioSinn-Projekt ist ein Schritt in diese Richtung – er erweitert den Kenntnisstand bei Potenzial sowie konkreten Möglichkeiten und Ansätzen, damit biologisch abbaubare Kunststoffe in Zukunft an Relevanz weiter zulegen können.