Es gibt mehrere Arten von Textilien, wie z. B. Baumwolle, Polyester, Mischgewebe oder Nylon.
Problem ist in den meisten Fällen nicht das reine Textil, sondern die Beschichtung. Auf unbeschichteten Textilien lassen sich Flex- und Flockfolien in der Regel problemlos verpressen.
Anders sieht es bei Nylon und "Funktionstextilien" aus. Diese werden meistens mit einer hydrophoben Beschichtung versehen. Hydrophobe Oberflächen haben die Eigenschaft, dass sie Schmutz- und wasserabweisend sind. Hier kann auch der Schmelzkleber nicht haften.
Deswegen kommen bei beschichteten Textilien in der Regel Flexfolien mit einem Co-Polyamid-Schmelzkleber zum Einsatz. Dieser ist deutlich hydrophober und kann somit auch auf hydrophoben Oberflächen haften.
IGEPA Artikel:
- Siser P.S. Film Extra,
- Chemica Hotmark Revolution,
- Siser ExtraReflex,
- POLI-TAPE Ultimate Print Nylon 4035,
- POLI_TAPE Turbo Print 4036 matt
Da die meisten Textilhersteller leider keine Auskunft darüber geben, ob und womit das Textil beschichtet ist, kann der "Tropfentest" einen groben Anhaltspunkt zur Beschaffenheit der Oberfläche geben. Geben Sie einen kleinen Tropfen Wasser auf das Textil. Bleibt der Tropfen in Perlenform stehen, ist dies ein Indiz für eine hydrophobe Beschichtung! Dringt der Tropfen ein, kann man davon ausgehen, dass das Textil nicht beschichtet ist.
In einigen Fällen kann es auch vorkommen, dass Pullover und T-Shirts vorbehandelt werden. Hierbei handelt es sich aber um Wachse oder Paraffine. Durch kurzes Vorpressen lassen sich diese einfach verdampfen.
Sporttrikots/Funktions-Shirts
Regenschirme/Regenjacke
Turnbeutel
SoftShell
Sporttrikots/Funktions-Shirts
Gewebe: Polyester -> sehr atmungsaktiv, dehnbar
Problem: Das Textil neigt zum Durchbluten, sehr dehnbar/flexibel
Lösung: Flexfolie mit Sublimationssperrschicht
IGEPA Artikel: STAHLS' CAD-CUT® Premium Plus Sublistop, STAHLS' CAD-COLOR® Sublistop, Alternativ eignet sich auch STAHLS' CAD-CUT® Sportsfilm, POLI-TAPE Poli-Flex® Turbo
Regenschirme/Regenjacken
Gewebe: Nylon -> wasserabweisend
Problem: stark wasserabweisend, Flexfolien mit einem „normalen“ Kleber halten nicht
Lösung: Flexfolie mit speziellem Kleber für Nylongewebe
IGEPA Artikel: Siser P.S. Film Extra
Tipp: Versuchen Sie den Wassertropfentest. Bleibt der Wassertropfen auf dem Textil, ist das Textil stark beschichtet. Vorversuche sind zwingend notwendig.
Turnbeutel
Gewebe: Polyester -> meistens sehr glatte Oberfläche
Problem: Hitzeempfindlich
Lösung: Flexfolie mit niedriger Andrucktemperatur
IGEPA Artikel: Chemica Hotmark Revolution, POLI-TAPE Poli-Flex® Turbo
SoftShell
Gewebe: Polyester -> wasserabweisend
Problem: Das Textil neigt zum Durchbluten, wasserabweisend
Lösung: Flexfolie mit Sublimationsperrschicht, wenn möglich auch dehnbar
IGEPA Artikel: STAHLS' CAD-CUT® Premium Plus Sublistop, STAHLS' CAD-COLOR® Sublistop
Weitere Textilien am Markt:
Sweatshirts
Gewebe: Baumwolle/Polyester
IGEPA Produkt: SISER P.S. Film, POLI-TAPE Poli-Flex® Premium, , POLI-TAPE Poli-Flex® Turbo, STAHLS' CAD-CUT® Sportsfilm, Siser Videoflex
Polo Shirts
Gewebe: Baumwolle
IGEPA Artikel: Siser P.S. Film, POLI-TAPE Poli-Flex® Premium, STAHLS' CAD-CUT® Sportsfilm, POLI-TAPE Poli-Flex® Turbo, Siser Videoflex
Baumwoll Shirts
Gewebe: 100% Baumwolle
IGEPA Artikel: Siser P.S. Film, POLI-TAPE Poli-Flex Premium, STAHLS' CAD-CUT® Sportsfilm, POLI-TAPE Poli-Flex® Turbo, Siser Videoflex
Warnwesten
Gewebe: Polyester
IGEPA Artikel: POLI-TAPE Poli-Flex® 4781 Reflex Silver 3M, STAHLS' CAD-CUT® Sportsfilm
Einkaufstaschen
Gewebe: Baumwolle
IGEPA Artikel: Chemica Hotmark Revolution
Wanderung der Pigmente an die Faseroberfläche - Flexfolie verfärbt sich. Die richtige Folie für mein Textil!
Die Textilien können grob in 4 unterschiedlichen Klassen eingeteilt werden:
- Textil ohne Polyester-Anteil - hier besteht keine Gefahr der Migration
- Sublimationsgefärbtes Polyester. Daran zu erkennen, dass es außen farbig und innen weiß ist. Hier sind ca. 99% der Pigmente in der Polyesterfaser gebunden. Bei Transfertemperaturen oberhalb 150° C öffnet sich die Polyesterfaser und die Pigmente kommen an die Faseroberfläche. Diese Pigmente können wandern und verursachen eine Migration. Bei Transfertemperaturen unter 130° C bleibt die Faser geschlossen, die Pigmente können in der Regel nicht wandern und es kommt meistens nicht zur Migration.
IGEPA Artikel: Chemica Hotmark Revolution, STAHLS' CAD-CUT® Sportsfilm, POLI-TAPE Turbo Print 4036 matt, STAHLS' CAD-COLOR® Sportsfilm - Dispersionsgefärbtes Polyester. Textil ist außen und innen farbig. Je nach Textilqualität sind hier schon mehr oder weniger Pigmente an der Faseroberfläche. Die Dispersionspigmente sind recht groß und eine Migration tritt häufig erst nach einigen Tagen oder Wochen auf. Hier reicht es nicht, unterhalb 130° Grad zu bleiben. Um eine Migration zu vermeiden, braucht man hier eine Folie mit einem Migrationsblocker.
IGEPA Artikel: STAHLS' CAD-CUT® Premium Plus Sublistop, STAHLS' CAD-COLOR® Sublistop - Softshell-Textilien. Diese sind auch dispersionsgefärbt, sie bestehen allerdings nicht ausschließlich aus Polyester, sondern meist auch aus einem Teil an elastischen Fasern wie Lycra oder Elastan. Dadurch ist die aktive Oberfläche extrem vergrößert und somit auch die Anzahl der freien Pigmente. Die elastischen Fasern können zudem die Pigmente weniger gut festhalten. Der Pigmentüberschuss kann auf der Faser so groß werden, dass selbst eine Folie mit Migrationsblocker nicht mehr ausreicht. Hier hilft in den meisten Fällen nur eine Folie mit einer echten Sperrschicht!
IGEPA Artikel: STAHLS' CAD-CUT® Premium Plus Sublistop, STAHLS' CAD-COLOR® Sublistop
Bitte denken Sie daran, dass die freien Farbstoffe nicht nur vom Textil durch den Schmelzkleber und die Folie wandern, sie können auch bei gefalteten Textilien direkt auf die Oberseite des Transfers wandern. Deswegen immer das Textil gut abkühlen lassen und bei kritischen Textilien immer ein Trennpapier zwischen Transfer und Textil legen.
Bedingt durch die nach wie vor noch wachsende Vielzahl der Textilien am Markt und deren unterschiedliche chemische Zusammensetzung kann es zu Abdrücken der Presse auf dem Textil kommen.
Hierbei gilt es zu unterscheiden nach:
- Chemischen und mechanischen Veränderungen, diese sind abhängig von den Bestandteilen des Textils.
- Abdrücken bedingt durch Druck, diese sind vergänglich.
- Abdrücken bedingt durch Temperatur, diese sind meist irreparabel.
Tipps:
Je nach Material gibt es Möglichkeiten, Abdrücke auf dem Textil zu verhindern bzw. diese deutlich zu vermindern.
Baumwolle: Plattendruck auf Baumwolle ist vergänglich,meist nimmt bereits nach der ersten Wäsche die Oberfläche wieder die ursprüngliche Struktur an. Hält man die betroffene Stelle über Wasserdampf ( z.B. mittels eines Wasserkochers ) stellen sich die Fasern wieder auf.
Fleece: Durch die hohen Fasern sind hier nach dem Verpressen starke Abdrücke zu sehen. Die Optik der plattgedrückten Fasern kann hier durch ein feuchtes Tuch oder die Bearbeitung mit einer Bürste wieder aufgebessert werden. Der ursprüngliche Zustand wird aber nicht wieder komplett herzustellen sein.
Polyester: Abdrücke auf Polyester sind leider dauerhaft und lassen sich nicht beheben.
Grundsätzlich gilt, dass durch Optimierung der Parameter Zeit, Druck und Temperatur die Auswirkungen der Heizplatte minimiert werden können.
- Durch Reduktion des Drucks in Kombination mit Herabsetzung der Temperatur bei etwas längerer Einwirkungszeit lassen sich gute Ergebnisse erzielen.
- Durch den Einsatz von Polsterungen lässt sich ebenfalls der Druck auf dem Textil reduzieren. Hier muss allerdings der Temperaturverlust beim Verpressen beachtet werden, um Haftungsprobleme zu vermeiden
Textiltransfer-Tools - Je kürzer der Druck auf dem Textil lastet, desto schonender ist dies für die Oberfläche. Daher lohnt sich hier der Einsatz von Materialien mit kurzer Presszeit.IGEPA Artikel : Chemica Hotmark Revolution, STAHLS' CAD-CUT® Sportsfilm, STAHLS' CAD-COLOR® Sportsfilm, POLI-TAPE Turbo Print 4036 matt
Bitte beachten Sie folgende Punkte:
- Nur links gewendet waschen – Transfer generell nach innen wenden
- Handwäsche oder Schonwaschgang (maximale Temperatur siehe Verarbeitungshinweise, keinen zu hohen Schleudergang wählen)
- Keine Bleichmittel verwenden*
- Keine Weichspüler verwenden
- Nicht chemisch reinigen
- Nicht in den Trockner geben. Außer, es ist ausdrücklich erlaubt.
- Nicht über den Aufdruck bügeln (nur links gewendet bügeln)
- frühestens 24 Stunden nach Thermoübertragung waschen. Einige Fabrikate benötigen länger – siehe Hinweis
Vorversuche und Waschtests sind unbedingt erforderlich. Bei Textilien aus Polyester kann es durch Hitzeeinfluss zu Verfärbungen kommen. Alle Angaben ohne Gewähr.
* Bleichmittel können auch ein Zusatz im Waschmittel sein.
Allgemein : Nicht alle Flock-und Flexfolien sind beliebig miteinander kombinierbar.
Mit den folgenden Informationen wollen wir Tipps geben, wie man die verschieden Varianten unterscheiden kann und worauf hier jeweils geachtet werden sollte.
Grundsätzlich empfehlen wir trotzdem, einen Vorversuch vorzunehmen und Besonderheiten einzelner Materialien zu erfragen.
Flock auf Flock :
Hierbei handelt es sich um eine sehr problematische Kombination. Gründe hierfür sind :
- Innerhalb der Flockfasern können unterschiedlich Imprägnierungen auftreten.
- Die Faserhöhe der Farben kann ebenfalls abweichen.
- Durch die nicht homogene Oberflächen kann das Material nur schlecht aufeinander haften.
- Lose Fasern können ebenfalls zu Haftungsproblemen führen.
- Selbst wenn eine Anfangshaftung erreicht wird, ist es wahrscheinlich, dass sich das Material nach dem ersten Waschen wieder löst oder es zu Bruchstellen kommt.
Grundsätzlich ist von dieser Kombination abzuraten. Sollten es sich nicht vermeiden lassen, müssen hier die Parameter Temperatur, Druck und Zeit so angepasst werden, dass der Heißkleber bessere Chancen hat, sich zu verankern. Dies lässt sich nur über Versuche ermitteln.
Flex auf Flock :
Hier gelten dieselben Information wie bei „Flock auf Flock.
Hinzu kommt, dass die verschiedenen Qualitäten der Flexfolie ( PVC, PU, etc.) beachtet werden müssen.
Grundsätzlich gilt: Die Anpassung an die Oberfläche wird umso schwieriger, je steifer die Folie ist.
Flex auf Flex / Flock auf Flex
Dies ist die häufigste und am Markt auch am weitesten verbreitete Variante der Mehrfachapplikation. Wichtig ist hier, auf die Materialeigenschaften zu achten, damit untere und obere Schicht zusammenarbeiten können.
Grundsätzlich gilt hier :
- PU auf PU : sehr gut kombinierbar
- PVC auf PU : sehr gut kombinierbar
- PVC auf PVC : schwer kombinierbar
- PU auf PVC : schwer kombinierbar
Die Faustregel lautet : Alles auf PU; Nichts auf PVC
Weiterhin zu beachten gilt, dass nicht alle Farben für die Mehrfachapplikation geeignet sind. Pigmentbedingt sind Neonfarben, Gold, Silber und hellblau nicht für die Mehrfachapplikation geeignet, egal ob es sich hierbei um die obere oder unter Schicht handelt.
Allgemeine Tipps:
- Bei der Verpressung der ersten Schicht reicht es, wenn hier eine Transferzeit von 3-4 Sekunden angewandt wird. Lediglich bei der Verarbeitung der letzten Schicht muss dann die volle Presszeit aufgewandt werden. So lässt sich wertvolle Arbeitszeit einsparen und das Textil wird auch geschont.
- Nicht alle Folien haben einen transparenten Kleber, bei einigen ist dieser weiß. Dies sollte vorher geprüft werden, da Folien mit weißem Kleber, wenn diese als Oberschicht verwenden werden, einen weißen Rand zur Folge haben.
- Bei Problemen mit der Haftung hat es sich in der Praxis als sehr wirksam erwiesen, Druck und Temperatur zu reduzieren, dafür aber die Pressdauer zu erhöhen, um dem Kleber so eine längere Einwirkungszeit zu ermöglichen.