Hamburg, 26.01.2022

Im Jahr 2022 ist mit weiteren Preissteigerungen für Papier, Karton und Verbrauchsmaterialien in der Herstellung von Druckerzeugnissen zu rechnen.

Warum ist das so und wie werden sie diese Erhöhungen weiter auswirken?

Die Entwicklung der Verbraucherpreise hat im Dezember 2021 mit einer Steigerung von 5,3 Prozent einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Noch stärker sind laut des Statistischen Bundesamtes die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte gestiegen. Diese nahmen im Dezember 2021 um 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Dies ist der stärkste Anstieg seit der Erhebung im Jahr 1949. Erzeugerpreise gelten als Frühindikator für die Verbraucherpreisentwicklung und geben damit einen Hinweis auf die zu erwartende Inflationsrate.



Gründe dafür sind weiterhin die Corona-Pandemie, der geopolitische Russland-Konflikt und die damit verbundenen steigenden Energiepreise. Reduzierte Gaslieferungen aus Russland verursachen aktuell vor allem steigende Gaspreise. Die Energiepreise lagen im Dezember 2021 um durchschnittlich 69 Prozent über dem Vorjahresmonat. 

Hauptverantwortlich für diese Entwicklung sind die Preise für Erdgas – plus 121,9 Prozent – und elektrischen Strom – plus 74,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Weiter steigende Energiekosten sind neben der anhaltenden Knappheit internationaler Frachtkapazitäten und der Preisentwicklung auf dem Rohstoffsektor die Hauptgründe für die Ankündigung von Preiserhöhungen der Hersteller grafischer Papiere in Höhe von teilweise mehr als 15 Prozent ab Februar 2022.

Die Versorgung mit Kartonsorten für die Weiterverarbeiter von Verpackungen bleibt ebenfalls angespannt aufgrund anhaltender Engpässe bei Vormaterialien und Rohstoffen zur Produktion. Die Folge sind längere Lieferzeiten und eine vergleichbare Preisentwicklung.

Zusätzlich belastet die Streiksituation eines Papierherstellers in Finnland die Verfügbarkeit von grafischen Klein- und Großformat-Papieren wie auch Rollenoffset-Qualitäten. 

Für die Hersteller von Druckplatten sind neben den gestiegenen Energie- und Frachtkosten die Verknappung von Aluminium ein weiterer Grund für erforderliche Preisanpassungen. Die energieintensive Produktion von Aluminium ist vor allem in Asien wegen der hohen Energiekosten reduziert worden. Dies hat zusätzlich zu höheren Preisen für Roh-Aluminium geführt.

Schaubild: Preisentwicklung für Aluminium auf EURO-Basis für 2021 (Quelle: finanzen.net)

 

Das Gleiche gilt für die Hersteller von Druckfarben, die u.a. höhere Beschaffungspreise für Farbpigmente und die Rohstoffe zur Produktion bei ihrer Preiskalkulation berücksichtigen müssen. 

Gegenwärtig gibt es für den Sektor grafische Papiere und Karton sowie die weiteren Verbrauchsmaterialien zur Print-Produktion keine Anzeichen für eine Entspannung der aktuellen Preisentwicklung. Nach unserer Einschätzung ist zumindest im ersten Halbjahr 2022 mit weiteren Erhöhungen zu rechnen.

Die aktuellen Lieferzeiten führen dazu, dass zusätzliche Sicherheitsbestellungen getätigt werden, die die Lage weiter verschärfen. Der bereits erwähnte Streik, weitere angekündigte Preiserhöhungen und die unsichere Beschaffungslage verstärken diesen Effekt. 

In Anbetracht dieser Gesamtsituation werden wir, die Unternehmen der IGEPA group, trotz fortlaufender Optimierung unserer Abläufe und Ausschöpfen von Möglichkeiten zur Kompensation der angekündigten Preiserhöhungen der Hersteller unsere Preise in gleicher Größenordnung ab Februar 2022 anpassen.

Gleichzeitig nutzen wir alle verfügbaren Mittel, um in dieser Ausnahmesituation weiterhin Ihre Versorgung sicherzustellen.

Für alle Rückfragen stehen Ihnen unsere Fachberatungen und persönlichen Kontakte, wie gewohnt, partnerschaftlich zur Verfügung.



<< zurück