Die Plastikverpackung: Segen und Fluch zugleich
Lange galt Kunststoff als ideales Verpackungsmaterial, denn
- das Material besitzt hervorragende Barriereeigenschaften gegenüber Feuchtigkeit und Sauerstoff
- Kunststoff lässt sich leicht formen,
- ist robust,
- langlebig,
- günstig in der Herstellung und
- Plastik wiegt wenig und ist entsprechend leicht zu transportieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem regelrechten Plastikboom. Das Material war günstig und galt zudem als schick, sauber und modern. Heute wird eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Kunststoffen als Verpackungsmaterial genutzt.
Sein positives Image hat Plastik allerdings längst eingebüßt. So ist die Beständigkeit von Kunststoff zwar einerseits ein Vorteil, unter Umweltaspekten jedoch ein gravierender Nachteil. Das schwer bis gar nicht verrottende Verpackungsmaterial Plastik belastet die Erde immens. In den Mägen von Seevögeln finden sich Reste von Plastiktüten, Fische nehmen das sogenannte Mikroplastik – winzige Kunststoffelemente – auf. Und so landet das Mikroplastik am Ende auf unseren Tellern.
Die Möglichkeit, Plastik zu recyceln, sind aktuell sehr begrenzt. Meist handelt es sich nur um ein sogenanntes Downcycling, sprich: Der Kunststoff wird in minderwertigen Produkten wiederverwertet. Zudem wird viel europäischer Plastikmüll ins Ausland exportiert, vor allem in asiatische Länder wie Malaysia, Thailand und Vietnam. Dort entstehen gigantische Müllhalden.
Neben dieser Problematik sind seit mehreren Jahren auch sogenannte Weichmacher in manchen Kunststoffarten, vor allem in dem lange verbreiteten Polyvinylchlorid (PVC), stark in die Kritik geraten. Diese, auch Phthalate, genannten Zusätze machen sprödes Ausgangsmaterial formbar, sind aber auch gesundheitsschädlich. Die EU hat daher den Einsatz von Weichmachern in Sportgeräten, Spielzeugen und anderen Alltagsgegenständen eingeschränkt.
Bioplastik: Verpackungs-Kunststoff mit Zukunft
Angesichts der von Plastik verursachten Umweltprobleme sucht die Industrie nach neuen Lösungen, um das in vielen Punkten praktische Verpackungsmaterial nachhaltiger zu gestalten. Ein wichtiges Forschungsfeld sind die sogenannten Biokunststoffe. Darunter versteht man: