Nachhaltigkeit im E-Commerce: So wird der Onlinehandel grüner


Nachhaltigkeit als Geschäftskonzept: Wer bei jungen Zielgruppen gut ankommen will, kann auf Umweltbewusstsein nicht verzichten. Die Millennials, als Käuferschicht immer wichtiger, möchten von Produzenten und Vertreibern abgeholt werden – mit einem grünen Image und einem sozio-ökologischen Wertesystem. Wer hier nicht mitzieht, riskiert auf der Strecke zu bleiben. Hier gibt’s alle Infos zum Thema nachhaltiger E-Commerce! 

Vor- und Nachteile des Onlinehandels


Standortgebundene Händler mit persönlichem Kundenkontakt haben in Sachen Nachhaltigkeit und grüner Imagepflege einen Vorteil: Sie können direkt mit ihren Kunden kommunizieren und so für Vertrauen – und damit ein positives Feedback – sorgen.

Andererseits verfügen Onlinehändler über viele praktische Vorteile:

  • Flexible Einkaufsmöglichkeiten: Der Internetshop hat immer offen, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und an jedem Feiertag. Das übt einen besonderen Reiz auf junge Kunden aus.
  • Permanente Artikelvielfalt: Im Netz finden sich Artikel und Warengruppen, die der Standort-Handel häufig nicht anbieten kann. Der Endverbraucher hat hier die Chance, Produkte aus aller Welt zu erhalten.
  • Rascher Preisvergleich: Eine Preisrecherche läuft online für den Kunden schnell und transparent. Auf der anderen Seite kann der Handel seine Preise flexibel anpassen, beispielsweise wenn die Konkurrenz günstiger ist. Wie sich der Markt entwickelt, ist quasi in Echtzeit nachvollziehbar.
  • Versand und Rückversand: Der Käufer muss seine Waren nicht beschwerlich nach Hause tragen, sie werden ihm gratis bis an die Haustür geliefert. Auch Retouren gehen einfach und schnell von der Hand.


Allerdings gibt es eine Schattenseite: Die Anzahl der Verpackungen im Versandhandel nimmt immer stärker zu, Retouren sind an der Tagesordnung. Folge: Die Umwelt wird stärker belastet. Wie kann also grüner und nachhaltiger E-Commerce funktionieren? Wir haben einige Empfehlungen.


Umweltfreundliche Verpackung


Verpackungen bestehen häufig aus mehreren Materialien. Diese in ihre verschiedenen Inhaltsstoffe aufzuteilen, fällt nicht nur vielen Endverbrauchern schwer, sondern behindert auch den Recycling-Kreislauf. Polymer-Gemische oder solche, die Metallanteile beinhalten, lassen sich nur in komplexen und langwierigen Prozessen trennen. Häufig ist eine vollkommene Trennung und damit die Rückführung in den Verwertungskreislauf gänzlich unmöglich.


Hier können sich Unternehmen grün positionieren, indem sie auf Einstoffverpackungen setzen. Diese Art der Verpackung besteht aus lediglich einem Rohstoff, der relativ unproblematisch in die Wiederverwertung eingespeist werden kann. Häufig handelt es sich dabei um Papiere oder Wellpappe. Für den Endverbraucher ergibt sich daraus eine einfache Mülltrennung, die für einen positiven Eindruck von Produkt und Hersteller beziehungsweise Vertrieb sorgt.


Verpackungsgröße für nachhaltigen E-Commerce


Ein kleiner Karton in einen großen Karton eingespannt, darum noch zwei Schichten Luftpolsterfolie und viel Klebeband – dabei hätte vielleicht auch ein Kuvert gereicht. Viele E-Commerce-Unternehmen verwenden große Mengen an Verpackung. Auch aus Unsicherheit. Immerhin soll das Produkt unbeschadet beim Endverbraucher ankommen und so für weniger Retouren sorgen.

Dieser Ansatz ist zwar korrekt, allerdings ist die Umsetzung oft fragwürdig. Denn weniger Verpackung bedeutet nicht automatisch weniger Sicherheit. Im Gegenteil: Je besser die Verpackungsgröße auf das eigentliche Produkt abgestimmt ist, desto sicherer gestaltet sich der Transport. Kann eine zerbrechliche Ware im Karton nicht herumfliegen, nimmt sie auch keinen Schaden. Eine Einstoffverpackung aus Papier beziehungsweise Wellpappe und abfedernde Papierpolster im Inneren sind häufig schon ausreichend. Und der Kunde freut sich über weniger Müll im Haus. Das ist Nachhaltigkeit im E-Commerce!


Authentische und ehrliche Artikelbeschreibung


Neben dem richtigen Verpackungsmaterial ist auch die Echtheit des Produkts ein wichtiger Faktor, um unnötige Retouren zu vermeiden. Mit Retouren gehen Verpackungsmüll und ein langer Transportweg einher, der Abgase und Schadstoffe in die Umwelt befördert. Hier heißt der Schlüssel: nicht beschönigen.

Produkte sollten nicht mit Versprechen angepriesen werden, die sie nicht halten können. Auch übermäßig retuschierte Artikelbilder führen eher zu Enttäuschung beim Käufer, wenn er das Produkt in den Händen hält. Eine authentische Darstellung und Beschreibung des Artikels belohnt der Endverbraucher, indem er die Ware behält – und die Umwelt weniger belastet. Eine Win-Win-Situation für alle: Hersteller, Kunde und Natur.